Das Angebot schöner Stoffe ist riesig und du fühlst dich manchmal von der Fülle der Auswahl überfordert? Oder du stehst im Stoffladen und kannst mit den Bezeichnungen der Stoffe nichts anfangen?
Kein Problem! In unserer Reihe „Wir stellen vor“ stelle ich dir regelmäßig einen Stoff näher vor und zeige dir auch gleich - was du aus diesem Stoff nähen kannst.
Nach Wollwalk, Popeline und Musselin stelle ich dir heute - passend zum kalendarischen Sommerbeginn - den perfekten Stoff für heiße Tage vor: Batist!
Woraus besteht Batist & wie wird der Stoff hergestellt?
Batist ist ein sommerlich leichter Webstoff aus Baumwolle, Leinen oder Seide. Der herrlich feine Sommerstoff ist leicht transparent, mittelfest gewebt und besonders feinfädig.
Der Webstoff wird auf Webstühlen hergestellt, wobei zwei Fäden, die sich in Kett- und Schussrichtung rechtwinkelig verkreuzen, genutzt werden. Der Kettfaden verläuft dabei parallel, der Schussfaden rechtwinkelig zur Webkante des Stoffes. Du kannst dir den Stoff stark vergrößert wie ein Raster Millimeter-Papier vorstellen. Die Fäden verlaufen wagerecht und senkrecht zur Stoffkante.
Der Stoff wurde bereits im 13. Jahrhundert in Frankreich hergestellt. Du kennst den Stoff vielleicht auch als Sommerbluse deiner Oma oder hast vielleicht noch ein Kinder-Taschentuch aus weichen Baumwoll-Batist im Schrank :-).
Batist kann ähnlich der etwas kräftigeren Popeline leicht bedruckt werden und ist in großer Design-Vielfalt und auch in Uni-Farben verfügbar. In unserem Onlineshop findest du ausgesuchte Stoff-Serien aus Batist - wie wäre es mit der farbenfrohe Serie "Bella" von birch oder der etwas zurückhaltenderen Serie "Journey" von monaluna?
Welche Eigenschaften hat Batist?
Batist wird gewebt und ist daher nicht dehnbar – der Stoff kann also nicht ausleiern und bleibt in Form. Durch die glatte Oberfläche und die gleichmäßige Webstruktur ist Batist gut zu verarbeiten. Du kannst den Stoff leicht zuschneiden, er ist an der Nähmaschine gut zu nähen und liefert dir schnell schöne Ergebnisse.
Was kannst du aus Batist nähen?
Traditionell wurde der leichte Baumwoll-Stoff für Taschentücher verwendet. Aufgrund seiner luftigen Leichtigkeit wird der glatte und formstabile Batist heute gerne auch für sommerliche Blusen, Kleider oder zarte Kinderkleidung vernäht.
Näh dir luftige Röcke für den Sommer, leichte Blusen und gerne auch Sommerkleider aus diesem angenehmen Sommerstoff. Auch Hängekleidchen und luftige Mädchen-Röcke machen sich für den Sommer gut aus Batist.
In unserem Biostoff-Laden verkaufen wir Batist (neben Musselin) auch gerne als zarte Gardinen-Alternative aus Biobaumwolle.
Meine 3 Tipps zu Batist
1. Batist ist transparent
Der feine, durchsichtige Batist eignet sich perfekt für leichte Tuniken und Röcke. Gerade hellen oder naturfarbenen Batist solltest du jedoch doppel-lagig bzw. mit einem Futter verarbeiten - der herrlich zarte Sommerstoff ist manchmal recht durchscheinend. Alternativ kannst du unsichtbare Unterwäsche tragen - ganz wie du magst ;-).
Zu meinen Sommer-Rock aus dem dunkelblauen Batist "Haiku" von monaluna habe ich jedoch kein Futter genäht. Durch die vielen Rockfalten und das dunkelblaue Design ist der Batist-Rock blickdicht.
2. Batist aus Biobaumwolle ist der ideale Futterstoff
Sofern du einen leichten Futterstoff aus Naturmaterial suchst, bist du bei Batist genau richtig. Der luftige Stoff eignet sich perfekt zum Füttern von Kleidern oder Röcken. Den Stoff gibt es in einer großen Farbauswahl auch Uni, so findest du für dein Nähprojekt recht schnell den passenden Stoff.
3. Batist franst aus
Aufgrund der Gewebestruktur franst Batist leicht aus. Versäubere auf jeden Fall die Stoffkanten vor der Verarbeitung. Aufgrund des dünnen Materials sehen die Stoffkanten nach dem klassischen Versäubern mit Zick Zack-Stich manchmal ungleichmäßig bzw. unschön aus. Hier gibt es für dünnen Stoffe zwei schnelle Alternativen:
1) Schlage die Stoffkanten knapp kantig ein und bügele die Kanten der Nahtzugaben ca. 3mm breit um. Versäubere danach die umgebügelten Stoffkanten mit einem einfachen Geradstich oder einem Zick Zack-Stich.
2) Etwas aufwändiger - jedoch noch schöner - ist die falsche französische Naht. Nähe dazu die Stoffteile zusammen und schneide die Nahtzugaben auf 1cm zurück. Schlage dann beide Nahtzugaben 6mm breit ein, bügele die Kanten und nähe diese knapp kantig ab.
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